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Seniorengerechtes Tablet überzeugt alle
Ulm. Die Sieger des Produktwettbewerbs „Daheim Dank Digital“ stehen fest. Die innovativen
Ideen tragen dazu bei, dass älteren Menschen ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen
vier Wänden ermöglicht werden kann.
Ulm. Leicht lesbare Schrift, klare Farben und große Bedienkacheln. Mit einem speziellen
Seniorentablet hat das Berliner Startup-Unternehmen Media4care den Produktwettbewerb
„Daheim Dank Digital“ für sich entschieden und darf sich damit über 2.000 Euro Preisgeld
sowie eine exklusive Beratung der Volksbank Ulm Biberach eG und einen Besuch bei der
WIlken Software Group freuen. Mit dem Wettbewerb unterstützt die Digitale Agenda der
Stadt Ulm und das Forschungsteam der AGAPLESION Bethesda Klinik Ulm den Wunsch vieler
älterer Menschen nach einem langen, selbstbestimmten Leben in den eigenen vier Wänden.
Mit dem leicht zu handhabenden Tablet, auf dem auch Fotoalben gespeichert sind, können
Seniorinnen und Senioren über Nachrichten oder Videoanrufe auf einfache Weise mit der
Familie in Kontakt bleiben und sich zudem mit Spielen geistig fit halten. Das Tablet kann im
Abo-Modell in Pflegeheimen und von Privatpersonen genutzt werden.
Auf Platz zwei landete die Lindera GmbH, die ein System entwickelt, mit dem Stürze von
Seniorinnen und Senioren durch Künstliche Intelligenz verhindert werden können. Über eine
App können ältere Menschen ihr Sturzrisiko anhand eines Videos des eigenen Gangbildes
analysieren lassen und so Vorschläge zur Vorbeugung erhalten. Mögliche Hilfen können die
Anpassung von Gehilfen oder der Wohnumgebung sowie ärztliche Vorschläge für
therapeutische Übungen sein. Auch die Lindera GmbH darf sich über eine Beratung durch die
Experten der IHK Ulm und 1.000 Euro Preisgeld freuen.
Dritter Sieger wurde das Produkt HuPS24-Safety von Jeremias Müller. Dieser Platz ist mit 500
Euro und der Nutzung des Innovation Space Labs der Hochschule Neu-Ulm dotiert. Der
Stuttgarter entwickelte ein Smart Home Notrufgerät, das über verschiedene Schnittstellen
mit dem Internet kommuniziert. Stürzt zum Beispiel eine Person, werden alle elektrischen
Geräte, die die Kommunikation zur Hausnotrufzentrale stören könnten, automatisch
abgeschaltet. Und: Geschieht das Unglück in der Nacht schaltet sich automatisch die
Wohnungsbeleuchtung ein.
Die drei Sieger wurde von einer Fachjury gekürt, die in einem zweistufigen
Auswahlverfahren, die Ideen von insgesamt 17 jungen Startup-Unternehmen und etablierten
Firmen aus ganz Deutschland und der Schweiz bewertet. Am Freitag wurden in einer Online-
Veranstaltung mit den neun Favoriten, die es bis in die zweite Runde geschafft hatten, die
drei Sieger ermittelt. Der Wettbewerb wurde von der Volksbank Ulm-Biberach eG, der
Wilken Software Group, der Hochschule Neu-Ulm und der IHK Ulm, allesamt Förderer von
Innovationen in der Region, unterstützt. Die Aufzeichnung der Online-Preisverleihung ist auf
www.zukunftstadt-ulm.de weiterhin verfügbar.
Musterwohnung macht Innovationen erlebbar
Der bundesweit ausgeschriebene Produktwettbewerb für innovative Technologien wurde in
den vergangenen Wochen von den beiden Projektpartnern Digitale Agenda und dem
Forschungsteam der AGAPLESION Bethesda Klink im Rahmen des vom Bundesministerium
für Bildung und Forschung geförderten Projekts Zukunftsstadt 2030 durchgeführt. Die
AGAPLESION Bethesda Klinik Ulm gGmbH begleitet dabei, unterstützt durch das
Fraunhoferinstitut IAO Stuttgart, den Bereich „Demographie und Alter“ auf
wissenschaftlicher Basis und beschreitet mit einer eigens hierfür eingerichteten Ambient
Assisted Living, kurz AAL-Musterwohnung ganz neue Wege in Ulm und der Region. Alle
präsentierten Produkte werden hier Platz finden. Auf etwa 55 Quadratmetern Fläche zeigt
das Forschungsteam um Prof. Dr. med. Michael Denkinger an einer Vielzahl von Beispielen,
wie einfach digitale und technische Alltagshelfer in bestehende Wohnsituationen älterer
Menschen integriert werden können. Die Eröffnung der AAL-Musterwohnung, die mit einem
barrierefreien Zugang ausgestattet ist, ist für das Frühjahr 2021 geplant.